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Remix und Remapping: Versuch einer neuen kulturellen Kartografie

Die Kultur der westlichen Welt ist auf Ausgrenzung aufgebaut. Vereinfachend könnte man sagen, "Weltkunst" ist als "Westkunst" und "Westkunst" als "weiße Kunst" definiert worden. Im Jahr 2000 wird die Hälfte der Weltbevölkerung asiatisch und die Mehrheit nicht-christlich sein. Die 20 größten Städte der Welt werden nicht in den USA und nicht in Europa liegen. 500 Jahre westlicher Hegemonie gehen zu Ende. Die Entkolonialisierung der kulturellen Landkarte beginnt. Ein kultureller "Remix" ist zu beobachten, der den kulturellen Kanon bzw. Konsens der "westkunst" in Frage stellt. Das macht ein "Remapping" der kulturellen Kartografie im Sinne einer globalen Kultur und aus der Sicht einer postkolonialen Kritik notwendig. Die Probleme multi-kultureller und multi-ethnischer Gesellschaften werden auf ihren Kern, auf die Ökonomie der kolonialen Matrix, zurückgeführt. Das Katalogbuch zur Ausstellung Inklusion : Exklusion, mit einer Auswahl von 64 KünstlerInnen aus fünf Kontinenten, deren Kunst Kolonialismus und Migration thematisiert, zeigt einen neuen Atlas künstlerischer Praktiken, vergleichbar der Entdeckung eines neuen kulturellen Kontinents jenseits geopolitischer Grenzen und jenseits des "weißen Würfels". Es enthält historisches Quellenmaterial, Primärtexte, theoretische Analysen, eine umfassende Bibliografie und eine reichhaltige KünstlerInnendokumentation.